Saastal – ein Aussenblick
Carl Zuckmayer, einer der bedeutendsten Dramatiker der deutschen Literatur, fand im Saastal nicht nur eine neue Heimat, sondern einen Ort tiefster Verbundenheit zur Natur und zum einfachen Leben in den Alpen. Nach den Erschütterungen des Zweiten Weltkriegs und dem Exil in den USA zog er sich 1958 mit seiner Frau Alice in unser abgelegene Saastal zurück.
Was fand Zuckmayer im Saastal vor?
Zuckmayer fand im Saastal eine abgeschiedene, alpine Landschaft vor, die sich stark von seiner Heimat in Deutschland unterschied. Das Tal war damals nur über eine einzige, schmale und kurvige Strasse von Visp aus erreichbar. Der Autoverkehr endete in Saas-Fee, das autofrei war und nur zu Fuss oder mit Maultieren erreicht werden konnte. Diese Abgeschiedenheit verlieh dem Tal eine zeitlose Ruhe, die für Zuckmayer nach den Jahren des Lärms und der politischen Verfolgung heilsam war.
Die beeindruckende Naturkulisse mit Gletschern, steilen Hängen und engen Pfaden, die klare Luft und die einfache Lebensweise unserer Vorfahren boten ihm Schutz, Ruhe und Inspiration. Er traf auf eine Gemeinschaft, die trotz harter Lebensbedingungen eine starke Verbundenheit und Lebensfreude bewahrte. Zugleich war sie geprägt von traditionellen Werten, stand jedoch bereits im Wandel – etwa durch den beginnenden Tourismus. Diese Eindrücke prägten Zuckmayers Denken und Schreiben in der Spätphase seines Lebens tief.
Fazit
Für Zuckmayer war das Saastal mehr als ein Rückzugsort – es wurde zu einem Ort der inneren Einkehr und geistigen Klarheit. Die dramatische Landschaft, die erhabene Stille der Berge und die Abgeschiedenheit des Tales in einer Zeit begrenzter Verkehrsanbindung gaben ihm die Freiheit, sich neu zu orientieren und sein Leben zu reflektieren. In seinem autobiografischen Werk „Als wär’s ein Stück von mir“ schildert er diese tiefe Beziehung zur Bergwelt mit grosser Zärtlichkeit und Respekt. Das Saastal war für ihn nicht nur Zuflucht, sondern ein Ort echter Heimat.
Im Angesicht der Naturgewalten
Im Anhang sind zwei Formulare zu finden, die für die [...]